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Masterplan für den Landkreis Nordhausen

Mit der Fertigstellung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes im September 2022 hat der Landkreis Nordhausen seine Strategie zu Klimaschutz und -anpassung für die kommenden Jahre aufgestellt. Große Zielsetzung ist die Klimaneutralität bis 2045.

Die Kreisverwaltung ist sich ihrer Vorbildfunktion bewusst und will als Vorreiter ihren Gebäudebestand klimaneutral gestalten. In den vergangenen Jahren hat die EnergieWerkStadt eG hier methodisch vorgearbeitet und ein Konzept für einen „Masterplan Klimaneutralität“ entwickelt. In diesem werden die sinnvollen und machbaren Realisierungen von Sanierungen, die Senkung der Verbräuche sowie die schrittweise Substitution der energetischen Versorgung dieser Liegenschaften durch Erneuerbare Energien derart eingeordnet, dass ein Dekarbonisierungspfad für das Gesamt-Portfolio mit Setzung von Priorisierungen und Zwischenetappen aufgezeigt wird.

Dieser „Masterplan Klimaneutralität für die kreiseigenen Liegenschaften“ wird vom Freistaat Thüringen mit dem Programm KlimaInvest gefördert. Mit Beginn des Aprils erhielt unsere Ingenieurgenossenchaft EnergieWerkStadt eG vom Landkreis Nordhausen den Auftrag für den Masterplan.

„Wir gehen hochmotiviert an diese Aufgabe und sind uns des Neulandes bewusst, dass wir hier betreten. Wir freuen uns über das Engagament des Landkreises Nordhausen ebenso wie über die Fördermöglichkeiten im Freistaat“, kommentiert Projekteiter Andreas Reich von reich_architekten aus Weimar den Projektstart. „Um Neuland handelt es sich insofern, weil sich zunehmend Gebietskörperschaften und auch Unternehmensgruppen angesichts ihres Liegenschaftsportfolios des großen Umfanges der Dekarbonisierungsaufgabe bewusst werden und nach Möglichkeiten suchen, die Aufgaben zu ordnen und sinnvoll zu planen.“

Bei über 100 Liegenschaften mit Schulen, Kitas, Burgen, einer Biogasanlage u.v.a.m. besteht die Aufgabe zunächst in einer einheitlichen Bestandserfassung in einer georeferenzierten Datenbank (GIS). Alle Liegenschaftsdaten sowie eine IST-Zustands-Erfassung von Gebäuden bis hin zur CO2-Bilanz werden erfasst. Aus dem Gesamtgebäudebestand werden zudem geeignete, d.h. repräsentative Referenzobjekte für eine tiefenscharfe Betrachtung ausgewählt. Diese dienen einer ‚Hochrechnung‘ auf den Gesamtbestand, womit einer detaillierten Betrachtung aller Einzelstandorte mit verhältnismäßigem Aufwand aus dem Wege gegangen wird. In der sich anschließenden Potenzialanalyse werden die Sanierungspotenziale incl. der vorhandenen Potenziale zur regenerativen Energieerzeugung ermittelt. In Synopsis mit den Ergebnissen der vorangegangenen Arbeitsschritte werden sowohl Kosten-Nutzen-Betrachtungen als auch Maßnahmeprioritäten abgeleitet.

Mit dem Masterplan CO2-Neutralität wird dem Landkreis Nordhausen ein ganzheitlicher Handlungsleitfaden für die Umsetzung seines hochkomplexen Vorhabens zur Verfügung gestellt. Damit werden die Grundlagen geschaffen

  • für die Aufstellung eines übergeordneten Finanzierungskonzeptes für das Gesamtprojekt incl. Förderoptionen
  • für die strategische Planung der zukünftigen regenerativen Energieversorgung
  • für eine zielgerichtete Umsetzung der erforderlichen Einzel(bau)maßnahmen
  • für den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten

Dringend erforderliche Sofortmaßnahmen werden unmittelbar in die Konzepterstellung eingebunden.

„Angesichts der Menge an Bestandsimmobilien werden wir gesamtgesellschaftlich nicht daran vorbeikommen, Arbeitspfade und Priorisierungen aufzustellen“, meint Kersten Roselt, Vorstand der EnergieWerkStadt. „Für konzeptionelle Arbeiten als Vorstufe der Ingenieurplanungen haben sich Integrierte Quartierskonzepte (aktuell insbesondere mit Nahwärmenetzen) als geeignet erwiesen. Hier stimmt auch die Förderlandschaft. Bei Besitzern von Standortportfolios oder bei Gebietskörperschaften wie zum Beispiel Verwaltungsgemeinschaften, ist solch ein Masterplan unter umsetzungsnaher Schwerpunktsetzung ein probates Planungsinstrumentl. Die digitale Bearbeitung im GIS gestattet zudem die kontinuierliche Begleitung des Gesamtvorhabens ebenso wie eine prozessbegleitende Evaluierung der Arbeitsergebnisse und ein darauf basierendes dynamisches Nachsteuern des Gesamtprozesses.“

 

Hier geht es zur Stellenausschreibung Sanierungsmanagement.

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